1877 erschien erstmals ein MITTEILUNGEN genanntes Informationsblatt zur kostenlosen Verteilung an die Unterstützer Bethels. Da der Staat den Anstalten erst ab 1893 regelmäßige – allerdings auch dann nicht kostendeckende – Pflegegelder zahlte, mussten die Einrichtungen ihre Arbeit auch über Spenden finanzieren. Deshalb nutzte Bethel die gesetzlich festgelegte Möglichkeit, in den Heimatregionen der Anstaltsbewohner Haussammlungen durchzuführen. Durchgeführt wurden die Sammlungen von hauptamtlichen Kollektanten, die in einem Jahr für diesen und im anderen Jahr für jenen Zweck sammelten. Zur längerfristigen Sicherung von Spenden erschien es jedoch sinnvoller, die Geber fester an Bethel zu binden. Auch die 1869 in Bielefeld gegründete Diakonissenanstalt Sarepta verfolgte dieses Ziel und plante, regelmäßig so genannte Pfennigsammlungen durchzuführen. Als Friedrich v. Bodelschwingh 1872 mit je einer halben Stelle die Leitung Bethels und Sareptas übernahm, griff er diese Idee auf.
Um die Spender über die Verwendung ihrer Gaben zu informieren, erschien dann im November 1877 die erste Ausgabe der MITTEILUNGEN. Darin wurde auch eine Liste mit den Spendeneingängen aus den Gemeinden abgedruckt.
Ab 1881 dehnte Bodelschwingh die Pfennigsammlungen auch auf Bethel aus, und 1894 ersetzte er die Mitteilungen durch ein umfangreicheres kleines Heft, mit dem Titel: BOTE VON BETHEL. Darin forderte er die Leser auch auf, Bethel im Gebet zu bedenken. Seitdem informiert die viermal pro Jahr erscheinende Druckschrift die Spender über wichtige Bethel–Themen. Zur Durchführung der Spendensammlungen entstand dann nach und nach eine eigene Abteilung.
Periodisch erscheinende Schriften
Der 1894 erstmals verschickte BOTE VON BETHEL richtete sich an Unterstützer aus allen Gruppen der Bevölkerung, oder wie Bodelschwingh es formulierte: „den Boten führt sein Weg ins Dachstübchen und ins Schloss; er begegnet den Gelehrten und den Einfältigen“. Später erschienen noch weitere Schriften, die allerdings an bestimmte Zielgruppen gerichtet waren, wie das ab 1909 herausgegebene Monatsblatt BETH-EL, das „keine gelehrten, aber doch zu tieferem Nachdenken fähige Leser“ ansprechen sollte.
Manchmal übernahm die Anstalt – zeitweise oder für länger – in Schwierigkeiten geratene Blätter anderer Herausgeber wie etwa das viel gelesene WESTFÄLISCHE SONNTAGSBLATT, auch um deren Leserkreis als Spender zu gewinnen.
Zu den Zeitschriften, die in der Regie Bethels blieben, gehörte das 1918 übernommene Berliner Sonntagsblatt FÜR HERZ UND HAUS, dass 1924 mit dem BETHELER SONNTAGSBLATT vereinigt wurde. Die 1919 übernommene und in AUFWÄRTS umbenannte christlich-soziale Tageszeitung „DER RAVENSBERGER“ hatte die Aufgabe, „politischen Kreisen christlicher Richtung“ Orientierung in der Weimarer Republik zu geben.
Von diesen Publikationen existiert heute noch der BOTE VON BETHEL.