Um das Interesse für Bethel zu wecken, nutzte die Einrichtung immer die neuesten Medien. Als 1921 das Angebot einer Berliner Firma einging, einen Film über Bethel zu drehen, griff die Anstaltsleitung zu. In der „säkularen“ Weimarer Republik schien ein volksmissionarisches Wirken – als solches galt auch die Werbung für Bethel – notwendiger denn je. Und die Nutzung eines Mediums, „dessen Verwendung im Lande kaum bekannt war“, schien das Anliegen zu fördern.
Der erste Film: „Bethel. Ein Denkmal der Barmherzigkeit Gottes“ war so erfolgreich, dass bald mehrere Kopien im Umlauf waren. Der Anstaltsleiter Fritz v. Bodelschwingh meinte jedoch, der Film könne nur richtig wirken, wenn die Filmvorführungen von Personen begleitet würden, die „wirkliche Boten des Reiches Gottes“ seien. Deshalb schickte man die Filme nur in Begleitung eines Bethel-Mitarbeiters in die Gemeinden im gesamten deutschsprachigen Raum. 1941 wurden die Filmvorführungen von den Nationalsozialisten so sehr behindert, das die Arbeit eingestellt werden musste.
1949 – nach Wiederaufnahme der Arbeit – setzte man wegen der schwierigen wirtschaftlichen Situation jedoch verstärkt auf günstiger herzustellende Diaserien oder arbeitete alte Filme um. Die Filmbegleiter fuhren ab den 1950er Jahren ausgerüstet mit Autos und Filmprojektor in die Gemeinden. Erst als es Kinos auch in kleineren Orten gab und der Fernseher Einzug in die Wohnungen hielt, ging das Interesse daran verloren und der Dienst wurde eingestellt.
Die Filmbegleiter kamen danach in einem Bereich zum Einsatz, den sie während der filmvorführungsfreien Sommerzeit schon kennen gelernt hatten: In der Betreuung der Bethel-Besuchergruppen.