1874 begann Bethel mit dem Buchverkauf, indem ein Mitarbeiter, ausgerüstet mit einem tragbaren Büchergestell, den Reisenden am Bielefelder Bahnhof Literatur anbot. Bald ermöglichte die als Schriftenniederlage bezeichnete Unternehmung Bibliotheken und Einzelpersonen auch die Buchbestellung per Katalog. Ab 1876 vervollständigten eigene Verlagsartikel das Angebot. Neben theologischer Literatur und Bodelschwingh-Vorträgen gehörte dazu auch ein Gesangbuch mit beliebten Liedern, die in den offiziellen Gesangbüchern fehlten. Bethel vertrieb die Druckerzeugnisse auch über einen so genannten Colporteur, der die Bücher dort anbot, wo der Absatz von „schlechten Schriften und Schauerromanen einen leider zu empfänglichen Boden gefunden“ hatte, also etwa im Bahnhofsviertel in Bielefeld. Das Angebot vervollständigten Postkarten, Tauf- und Konfirmationsscheine.
Das Buchgeschäft expandierte stetig, sodass die Buchhandlung – so bezeichnete man die Schriftenniederlage ab 1898 – mehrmals in neue größere Räumlichkeiten umziehen musste. Noch heute existiert diese Buchhandlung und bietet der Kundschaft ein umfangreiches Sortiment an christlicher Literatur, Fachliteratur, Belletristik, Kinderbüchern und mehr. Damals wie heute finden dort auch Menschen mit einer Behinderung einen Arbeitsplatz.